Nach dem Regen kommt der Sonnenschein…

Nachdem wir nun fast eine Woche lang total verregnet wurden, haben wir uns richtung Sueden aufgemacht.  Sind nun in Salem, Oregon, USA auf einem herrlichen Campground mit swimmingpool und whirlpool, was eine von uns ganz besonders geniesst…

Seit dem letzten Eintrag waren wir in den Rockys, in Kelowna bei einem Freund, in Lillooet um zu fischen und in Vancouver Island um im Regen zu stehen. Ausserdem haben wir unseren ersten Grenzuebertritt geschafft und das Carnet de passage abstempfeln lassen. Letzteres kommt wohl nicht sehr haeufig vor, somit wurde es auch gleich zur Chefsache erklaert. Trotz allem waren die Zollbeamten hilfsbereit und freundlich, nicht wie erwartet.
Washinton haben wir so schnell es ging hinter uns gelassen, da die Wetteraussichten auch nicht gerade rosig waren.

Nach dem ganzen Sauwetter mussten wir leider feststellen das unsere Regenhosen nicht so dicht waren wie sie eigentlich sein sollten. Nun haben wir uns beim BMW Haendler in Portland neue Hosen geholt und sind schon sehr gespannt ob diese auch halten was sie versprechen. Fuer Stefan gabs bei Touratech Seattle einen neuen Scheinwerferschutz und ich hab uns jetzt einen Kartenleser gekauft. Hoffentlich klappts jetzt auch mit den Fotos.

Sonstige Neuigkeiten: mein Ohrendruck hat sich aus dem Staub gemacht und Stefan trinkt jetzt auch Wein! Ausserdem haben wir die Baerenplage ueberstanden. Diese Biester haben uns das Leben im Norden ganz schoen schwer gemacht. Kein Essen rumliegen lassen und immer gleich den Abwasch machen, selbst das Necesaire mussten wir jeden Abend einschliessen. Einmal hab ich sogar fast einen Babybaer ueberfahren, zum Glueck hat’s seine Mami nicht gesehen :-)

 

So, nun noch liebe Gruesse von uns, wir denken an euch wenn wir den Hightway Nr.1 richtung Sueden duesen.

Lange musstet ihr warten, aber es hat sich gelohnt…

Entlich regnets mal wieder und somit haben wir Zeit unseren Blog auf den neuesten Stand zu bringen.

Nach unserem letzten Eintrag sind wir in Waldport gelandet. Wiedermal wollten wir am Strand campen und wieder stand der Laybor Day vor der Tuer. Somit haben wirs erst gar nicht lange versucht und sind etwas landeinwaerts auf einen RV Park gestossen. Dieser super kleine Park hatte gerade mal Platz fuer 3 Zelte und 2 Plaetze waren direkt am Fluss. Somit waren wir von den restlichen Campern durch eine Baumalee getrennt. Kaum da angekommen wurden wir gleich von Donna und Kent zu Buffaloburger eingeladen. Also brachen wir 3 Flaschen Wein und es wurde ein gemuetlicher, wenn auch kalter Abend. Am naechsten Tag haben uns die beiden zu einer Kuestenfahrt und einem essen bei Mo’s mitgenommen. (Uebrigens der Urspruch von Moe’s in Simpsons). Also nochmals ein Abend mit gutem Wein und schliesslich weiter Richtung Sueden mit dem Ziel, entlich ein Platz am Strand zu finden.
Als wir kurz halt machten um vom Automaten Geld zu ziehen, kam ein Motorradfahrer daher, der ziemlich europaeisch aussah. Ok, sein Nummernschild hats verraten! Big Al hies der wehrte Mann und zwar zu recht. Hat auf seinem Mopet schnell die Welt umrundet. Also wurde nicht lange gefackelt und Al begleitete uns ein paar Tage. Hatten zwar wieder kein Glueck mit schlafen direkt am Meer, dafuer waren wir umsomehr beeindruckt als wir den Craterlake umrundeten.
Nach dem Atemberaubenden Anblick vom Craterlake hat man uns sprichwoertlich in die Wueste geschickt. Von wegen viele Campingplaetze am Summerlake! Ausser sturmartiges einpraeschen fliegender Moskitos auf unseren Visieren und einer gold schimmernden Einoede war unsere bald letzte Hoffnung ein kleines Motel in einem ebenso kleinen staubigen Ort.
Am naechsten Tag sind wir schnurstraks an einen richtigen See gefluechtet. Dort haben wir uns zwei Tage erholt, sind Kanu gefahren und hab mich so betruken, dass ich meinen Kater einen ganzen Tag kurieren durfte. Ausserdem hatte es in Rockypoint so nette geschoepfe names Sandflys. Die kleinen Fiecher stechen nicht, sie beissen. Ich hatte 11 Bisse an einen Handgelenk und ca. 6 genau da wo der Hosenbund sitzt. Die anderen erwaehn ich lieber nicht!
In Medfort haben wir Stefans Geburtstag in einem australischen Restaurant gefeiert. Naja, feiern ist uebertrieben, vollgestopft haben wir uns.
Schliesslich haben wirs dann wieder mit der Kueste versucht, war allerdings alles andere als schoen. Der Corral Campground befindet sich in einem ehwig kaltem und nebligem Kuestenstreifen. Brrrr! Hab mir sogar eine Blasenentzuendung geholt und die halbe Nacht auf der Toilette verbracht. Was uebrigens noch schlimmer ist, wenn das Abwassersystem nicht mehr funktioniert und die Toilette staendig ueberlaeuft. Nach einem Tag verbannung im Zelt, haufenweise Tee und Antibiotika hat mich dann Stefan wieder rausgelassen. Haben uns die Redwoods angeschaut und den ehemaligen Highway Nr. 1.

Schliesslich sind wir wieder in die Waerme gefluechtet, nach Douglas City. Zwei Stunden offroadfahren hat trotz sengender Hitze maechtig spass gemacht.
Im Lassen Volcanic Park lernten wir Terry und Rick, ein Ehepaar in den 50ern, kennen. Auch mit ihnen verbrachten wir einen tollen Abend am Lagerfeuer und wurden eingeladen einen weile in ihrem Haus zu wohnen. Fuer uns kam das wie gerufen, denn der erste Reifenwechsel stand an und ausserdem war das naechste Ziel sowiso San Francisco. Wir haben uns also fuer das daraufkommende Wochenende entschieden. So hatten sie noch Zeit ihren Urlaub zu geniessen, und wir um unseren Reifen noch den letzten Abschliff zu geben.
So sind wir dann gemuetlich richtung Kueste zurueck getuckert. Haben unterwegs noch Mike-der-ich-muss-nicht-arbeiten-aber-probiere-trotzdem-alles-aus kennengelernt, was uns wieder einen witzigen Abend und ein neues Kartenspiel beschert hat.
San Francisco haben wir dann klassisch ueber die Golden Gate Bridge angefahren auch wenn das fuer uns hies, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen. Das eigentliche Ziel war Castro Vally, wo wir dann eine Woche bei Rick und Terry residiert haben. Die zwei haben sich ruehrend um uns gekuemmert. Haben fuer uns gekocht, sind mit uns einkaufen gefahren. Rick hat uns neue Reifen, Bremsbelaege und eine Versicherung besorgt, usw. Zum Dankeschoen haben wir sie dann in Stinking Rose, meinem lieblings Restaurant in SF, zum essen eingeladen. Alles in Allem einen gelungener kleiner Urlaub vom Reisen.

Nun sind wir schon den 4. Tag hier im Zion National Park. Auf dem Weg hierher, sind wir auf einem Camping gelandet der ganz oben auf einem Berg war. Und weils der Zufall so wollte, konnte man genau in dieser Nacht das Observatorium benutzen und mit riesen Teleskopen die Sterne beobachten.
Dann hatten wir drei unglaublich lange und heisse Streckenabschnitte. So heiss, dass wir uns jede Stunde total mit Wasser uebergiessen mussten, um zumindest eine geringe Abkuehlung zu erreichen.
In Las Vegas haben wir natuerlich auch einen stop eingelegt. 20 Dollar verspielt und im Harley Davidson Restaurant zu abend gegessen.
Nun sind wir also hier, in einem kleinen gruenen Paradies zwischen den rotschimmernden Steinfelsen. Rehe Fruehstuecken neben unseren Zelten jeden morgen mit uns. Ach ja, wir sind seit 3 Tagen zu dritt. Haben Henning aus Deutschland getroffen, der seit nun fast sechs Monaten praktisch die Welt umrundet hat. Gerade ist noch ein Ami dazugestossen der seit 13 Monaten den Sattel unterm Arsch hat. Neben uns campieren Australier, ehemals Englaender, die nun ebenfalls seit einem Jahr unterwegs sind und noch ein zweites dranhaengen. -Ich denke, heute Abend werden wir wohl nicht all zu frueh ins Bett gehen.

Zum Schluss moechten wir uns noch entschuldigen, dass es so lange gedauert hat mit dem neuen Eintrag. Unser Blog hat bisher nicht funktioniert wie er eigentlich sollte, und wir hoffen, die Probleme sind jetzt dann entlich behoben. Auf Fotos muesst ihr vorerst noch verzichten, da diese Funktion wohl immer noch nicht aufgeschaltet ist.

And now, we wonna say thank you to all of you guys, who helped us in any kind of way, or we just had a nice evening with eachother. We really appreciate to met you guys. From now on, we try to write a few sentence in english, but be prepared, there gonna be a lot of mistakes in it. :-)

Liebe Gruesse

Oex und Stefan

Vom frieren im Canyon und schwitzen in Mexico

Wir haben nun der USA den Ruecken gekehrt und sind nun seit ein paar Tagen in Mexico, aber dazu spaehter.

Nach Zion sind wir zu dritt in den Bryce Canyon. Wahnsinnig eindruecklich! Wir konnten uns kaum sattsehen an den rot-orange schimmernden Steinformationen. Wir waren sogar so beeindruckt, dass wir tatsaechlich am morgen frueh, noch vor Sonnenaufgang und einer eises kaelte, aufgestanden sind! Henning hat uns daraufhin verlassen. Er musste langsam richtung NY um seine Heimreise anzutreten.

Im Grand Canyon (North Rim) sind wir schlisslich wieder auf Lisa und Guy gestossen, die zwei englischen Australier. Diese habens allerdings gerade mal zwei naechte ausgehalten. Es war bitterkalt, in der Nacht um die -6 Grad und selbst am Tag erreichte das Termometer nicht mer wie 3 Grad Celsius. Allerdings haben die beiden einen anderen Vorwand vorgetauescht. Elvis, ihr Van, mussten sie umbedingt loswerden und ausserdem sei der australische Doller total zusammengebrochen…Jaja, die sind sich die kaelte einfach nicht gewoehnt!
Um erlich zu sein, wir sind auch nur geblieben weil wir keine ander Wahl hatten. Der Wetterbericht sagte mehr als 100km/h Wind voraus und bei jeder Abenteuerlust, das war uns einfach zu viel. Also haben wir uns den ganzen Tag im Visitorcenter aufgehalten, heisse Schokolade getrunken und die Siedler von Catlan gespielt.

Um uns richtig zu erholen haben wir uns dann, das erste mal richtig freiwillig, ein Hotel gegoennt.

Mit meinem Abschiedsgeschenk von der modissa, einer Best Western Gutscheinkarte, leisteten wir uns gleich 3 Tage. Das hiess, drei Tage lang im Bett liegen, duschen, essen vom Chinesen (wie im TV) und natuerlich Fernsehen bis uns die Augen schmerzten. (Hauptsaechlich Pocker und Reisemagazine).
Also liebes modissa Team, vielen lieben Dank nochmals!!!

Frisch erholt gieng es dann zum zweiten Teil des Grand Canyon’s (South Rim). Einiges angenehmere Temparaturen und somit viel bessere Stimmung. Allerdings hat mich dieser Park gar nicht mehr so beeindruckt. Irgendwie sieht diese Landschaft auf den Blidern immer viel besser aus. Und ausserdem glaube ich nicht, das es noch was beeidruckenderes giebt als der Bryce. (Siehe Bilder und beurteile selbst!).

So, und nun sind wir also hier in San Filipe, Mexico. Haben die Grenze ohne grosse Probleme ueberstanden ,hat uns nur gerademal zwei Stunden gebraucht um gesetzlich legal zu passieren.
Ausser der hitze hat mich auch ein kleiner Kulturschock gepackt! Und ich glaub auch Stefan brauchte einen Moment sich an die Umstellung zu gewoehnen. Haben uns aber wieder aufgerafft und geniessen seit her unseren Campingplatz direkt am Meer.
Morgen brechen wir dann auf , weiter in den Sueden der Baja California. Haben uns vorgenommen, noch vor dem Sonnenaufgang aufzustehen, da morgen 400km Strasse vor uns liegt und davon 140km offroad. Arrrrh! Da kaempfen wir lieber nicht auch noch mit der Sonne.

 

Liebe Gruesse von den Reisenden
muchos saludos de los viajeros

schlimmer gehts immer…

Dies soll nur ein kleiner Bericht ueber einen der schlimmsten Tage in meinem bisherigen Leben sein.

Haben wir uns doch entschlossen, von San Felipe auf direktem Weg nach Bahia de los Angeles zu fahren. Waren zu faul den langen Umweg ueber die geteerten Strassen zu fahren und dachten das bischen Offroad macht uns doch nichts aus. Ausserdem hatten zwei andere Beiker eine “super” Karte mit den Schwierigkeitsgraden der Strecken, und unsere war gerade mal Level eins und zwei. Das, und die Gewissheit, dass ich frueher oder spaehter sowiso offroadstrecken fahren muss, haben uns zu dem unglaublich naiven Abenteuer aufbrechen lassen.

Die ersten 80km waren kein Problem, alles geteert, alles normal. Vollter Entusiasmus und Abenteuerlust machten wir uns, sagen wir mal die ersten zwei Kilometer, noch keine Gedanken. Schliesslich sind gerade Strassenarbeiter dran die Stecke auf vorderman zu bringen, also wird das ganze sicherlich bald besser und der schlimme Zustand hat sicher nur was mit den Camions zu tun, die hier gerade rauf und runter kurven.

Ha! Falsch gedacht! Das erste Mal das ich einen Zusammenbruch hatte, war glaube ich nach 4 Km, als ich bemerkt hatte, dass wir sagenhafte 20 min dafuer gebraucht hatten. Schwitzend, kaeuchend und heulend wusste ich nicht mehr was machen. Die gesammte Offroadstrecke belaeuft sich auf insgesammt 140km und bei einer Geschwindikeit von gerade mal 16km/h kann das ein langer Tag werden. Haben uns aber entschlossen es noch ein wenig weiter zu versuchen. Zweiter Zusammenbruch!
Stefan hat mir immer wieder angeboten umzukehren, doch ich wollte das durchstehen. Und erlich gesagt hatte ich genau so Angst vor der Strecke die hinder uns lag wie von der vor uns. – ich weiss, absuluter Schwachsinn, vorallem wenn man bedenkt, das unser Wasservorat hinten und vorne nicht ausreichend war!

Schlussaendlich ist die Stecke aber ein bisschen besser geworden und wir kamen auf die sagenhafte Geschwindikeit von 35km/h. Ca. alle 20min legten wir eine kleine Verschnafspause ein und wir waren beide bald wieder zuversichtlich die Stecke doch zu meistern…

…leider hatte mein Federbein keine Lust mehr!

Ich glaube, ich muss niemandem erklaehren wie man sich fuehlt wenn einem mitten in der Wueste, voellig am ende und mit geringem Wasservorrat, etwas an seinem Vortbewegungsmittel kaputt geht…

Wieder in Schritttempo unterwegs hofften wir auf ein kleines Kaff namens Bahia de Gonzaga, wo wir zu unserer Erleichterung auch tatsaechlich so was wie Zivilisation fanden.
Haben uns in einem kleinen Hotel einquartiert, uns eine Dusche gegoennt und ein lecker Essen. Am naechsten morgen hies es um halb fuenf Uhr aufstehen und mit Toni unsere Maschinen auf seinen Pickup laden und bis zur naechsten geteerten Strasse tuckern. Hat zwar ein heiden Geld gekostet, war aber mehr als gluecklich, dass ich mein Springesel nicht mehr auf Schotterpisten zureiten musste.
Unser Ziel, Bahia de los Angeles, hatten wir dann doch noch erreicht.

Ich kann euch nicht sagen wie oft ich an diesem Tag geheult habe oder wie oft ich hingefallen bin, (keine sorgen, hat nicht weh getan) oder wie oft Stefan mir gut zureden musste, obwohl er selber am Limit lief. Schlussendlich haben wir aber doch schon ueber dieses Abenteuer und unsere Naivitaet gelacht, nur das scheiss Ferderben bereited uns nock Kopfschmerzen. Aber auch das werden wir wieder hinkriegen…

Von der tristen Baja ins gruene Hochland Mexikos

Wir haben die Baja verlassen und sind nun seit einer Woche auf dem Festland. Das Federbein lassen wir nun von Stefans Freund Carlos nach Tuxpan bringen. Zu unserem Glueck besucht dieser in 2 Wochen seine Familie dort. Wir haetten es gerne in La Paz erledigt, waere fuer alle einfacher gewesen, leider hat uns die DHL einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir waeren immernoch in La Paz und haetten einen riesen Stress um rechzeitig in Tuxpan zu sein.
Dank unseren super Jungs von SK-Motoparts klappt nun aber doch alles und Carlos hat noch in letzter Minute das Federbein gekriegt! (Fuer uns absolut kostenlos!!!) An dieser Stelle, vielen Dank Jungs! Euer Einsatz ist unglaublich und auch die Geduld mit der ihr immer all unsere Fragen beantwortet!

Nun tuckern wir also gemuetlich durchs Hochland von Mexico. Eigentlich gar nicht so schlimm wenn man mal von den gemeinen Topes absieht! (Fiese Temporeduzierende, meistens unmarkierte Bodenwellen!) In den Kaeffern sind wir ja darauf gefasst, dass unsere Muehlen zwischendurch mal einen Hopser machen, aber einfach so irgendwo auf einer Schnellstrasse?!¿
Da rebeliert mein Eselchen manchmal ganz schoen lautstark. Dafuer ist das Festland wunderschoen. Nicht zu vergleichen mit der Baja. Die war auch speziell, aber fuer unseren Geschmack viel zu trocken und zu fade. Im Sueden wirds zwar besser und man sieht zwischen den Kaktussen auch gruene Straeucher, aber so wirklich schoen… nee! Dazu muss man aber auch sagen, dass wir die schoensten Orte der Baja verpasst haben. In der Hoffnung von La Paz aus das Federbein wieder hinzukriegen, hatten wir keine Zeit um an einem Ort wie San Ignacio, einer Oase, zu verweilen. Auch Mulege oder Loreto haetten wir uns gerne naeher angeschaut, aber wie gesagt, die Hoffnung trieb uns vorwaerts.
Hier ist alles anders. Wir sind nun in Zacatecas und die Strecke hier her wurde durch gruene Wiesen, Waelder und Berge gesaeumt. Erinnert mich sehr an die Heimat und laesst zwischendurch auch mal ein wehmuetiges Gefuehl aufkommen.
Auch die Menschen hier sind anders, viel freundlicher und hilfsbereiter. Liegt wohl daran, dass es hier kaum auslaendische Touristen gibt. Komisch eigentlich, wenn man bedenkt wie schoen diese Stadt ist. Das Stadtzentrum wurde sogar im Jahre 1993 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt…

Morgen werden wir hier, “mit” dem Weltkulturerbe, mein vierteljahrhundertes Dasein feiern. Eine Ehre fuer alle Beteiligten, nicht?¿

Federbein zum zweiten, zum dritten, gekauft!

Wo war ich stehen geblieben? Nein, ich mein nicht mit dem Motorrad, sondern mit den Erzehlungen unseres Abenteuers. Ach ja, da hatte doch eine Geburtstag. Verarrscht wurde ich, und zwar nach Strich und Faden. Gewisse Heinzelmaennchen haben uns ein luxus Hotel, fuer zwei Naechte spendiert, aber zuerst hat Stefan mir weisgemacht, dass wir auf dem dazugeherigen Campingplatz (normaler Parkplatz auf Steinboden!) uebernachten. Geglaubt hab ichs dann erst recht, als wir Paul und Brigittes Auto gesehen haben, da hab ich gedacht wir campen hier zu viert und das ist die Ueberraschung. Ihr koennt euch wahrscheinlich vorstellen was fuer Augen ich gemacht habe, als ich unsere Suite gesehen habe!
Das Paul und Brigitte da waren, war wirklich ein Zufall und zur Feier des Tages sind wir richtig lecker essen gegangen. Also alles in allem eine gelungene Ueberraschung und ein schoener Geburtstag. In disem Sinne nochmals herzlichen Dank an alle Spender, wir haben uns sehr gefreut!

Guanajuato war unser naechster Top Stop und hat uns genau so gut gefallen wie Zacatecas. Zwar ist die Stadt viel kleiner besitzt aber mit ihren zig Tunnels einen Maulwurfartigen Charme. Also sind wir auch hier drei Naechte geblieben. Uebrigens wieder ohne einen Campingplatz zu finden. Gute Aussichten um zu campieren erwarteten uns in San Miguel de Allende wo wir dann tatsaechlich einen Platzt gefunden haben. Zwar war es kalt aber wir waren gluecklich endlich wieder in unserem Zelt zu schlafen. Ach ja, wir sind jetzt Luxusmotorradreisende welche sogar zwei Klappstuehle mit sich herum schleppen. Aber ich sage euch die Dinger sind bequem wie die sau. Um die vielen Kilometer nach Tuxpan auf mehrere Tage aufzuteilen haben wir in Tequisquiapan und Mineral del Chico halt gemacht. In letzterem, uebrigens ein Nationalpark, wollten wir natuerlich auch campieren aber als wie dann bei einsetzendem Regen langsam an die 3000 Hoehenmeter erreichten hatten, haben wir uns doch umentschieden und ein Hotel genommen. Jenes haben wir in einem wunderschoenen vertraeumten Bergdoerfchen gefunden wo uns eine sagenhafte Motorradstrecke hingefuehrt hat.

Nun sind wir hier in Tuxpan bei den Eltern von Carlos und geniessen Casa Mama. Hier konnten wir schon unseren ersten richtigen Service machen, sind fischen gewesen, haben eine Mexikanische Fiesta miterleben duerfen und werden richtig schoen umsorgt.

Und nun zu unserem “Lieblingthema” des letsten Monats. Unser Federbein wurde aus Carlos Gepaeck geklaut!!! Unglaublich aber war. Also nochmal eins bestellen und per express via DHL liefern lassen.  Zum Glueck brauchte es diesmal keine Ehwigkeit, habens soeben bei Carlos Eltern in empfang genommen. Auch die Jungs von SK-Motoparts haben wieder alles gegeben und uns schnell und zuverlaessig geholfen. Morgen wird also meinem Springeselchen endlich ein neues Gelenk eingebaut und wir koennen wieder in unserem gewohnten Tempo weiterreisen. Vorrausgesetzt natuerlich, wir koennen es! Aber inzwischen haben wir schon die Bremsen und das Oel gewechselt, die Oelfilter natuerlich auch, sowie die Luftfilter kontrolliert, den Reifendruck angepasst, das Gas eingestellt und die Ritzelabdekung gesaeubert, – da wird doch ein Federbein wechseln ein Kinderspiel sein!?! ;-)

Es gruessen euch die zwei Mechaniker!

Cast away – oder – der Mann der mit den Wellen tanzte


 

Dieser Mann hier versucht mit seinem kleinen Gummiboot aufs Meer hinaus zu kommen. Bis jetzt ist er noch guter Dinge!

 

 

 

         …sind aber beachtliche Wellen, die er da zu 
         durchkaempfen gedenkt.

 

 

….jaa, vielleicht wirds ja doch was….

 

 

      
         … hmmm….

 

 

 

… ach schade….

 
         … ich hab diesem Mann mindestens eine halbe Stunde zugeschaut. Insgesamt hat er drei Versuche gestartet irgendwie aufs Meer rauszukommen. Geschaft hat ers aber leider nicht und schliesslich aufgegeben. 

 

Mir hat er allerdings, eine wahnsinnig aufregende und lustige Kurzunterhaltung geboten.

Dies nur mal so als Kurzgeschichte fuer euch zu hause. Ausfuehrlicher Blogbericht folgt in wenigen Tagen.

Geschichten die das Campen schrieb…

So, nun haben wir uns endlich wieder aufgerafft um einen neuen Eintrag zu schreiben. Zwei Wochen haben wir uns in Zipolite ausgeruht und einfach mal die Seele baumeln lassen. Das hies, zwei Wochen lang lesen, baden, einfache Konversation, viel italienisches Essen (die zwei Paechter waren Italiener), natuerlich waren wir auch beide je zwei Tage krank und schlieslich gabs noch einen versuchten Einbruch, aber eins nach dem Anderen…

Zuerst moecht ich euch noch von unserem BMW Treffen erzaehlen. Ja sowas gibts hier.
Spontan hat uns ein Einheimischer kurz vor Veracruz zu eben diesem Treffen eingeladen. Natuerlich haben wir nicht viel erwartet, aber trotzdem erhofft, vielleicht der eine oder andere Reisende zu treffen. Allerdings hat sich dieses Ereignis als Clubtreffen von ca. 15 Maennern geoutet. Gerade mal vier waren mit dem Motorraedern da. So kamen wir uns dann doch ganz schoen fehl am Platz vor, als wir da zwischen diesen Bikern sassen, die sich alle schon lange kannten und genuesslich ihre Speisen vertilgten. Wir haetten auch mit essen duerfen, leider hatten wir ca. eine Stunde vorher schon unser Mal eingenommen. Also haben wir uns mit einer Cola begnuegt und sind nach einer Stunde wieder gegangen.
Ach ja, Kreig aus den Staaten haben wir auch noch an diesem Tag kennengelernt. Auf der Strasse als wir gerade unsere Bikes neben den anderen parkierten. Der wurde dann natuerlich auch noch eingeladen, was die ganze sache nicht einfacher machte. Kreig kann gar kein Spanisch…

Irgendwann sind wir dann in Puerto Escondido gelandet, nach einer nicht endenwollenden kurvigen Strasse. Wir lieben ja Kurven, welcher Biker tut das nicht, aber ehrlich, gegen Ende dieser Strecke wuenscht man sich nur noch gerade Strassen. Man wird richtig Seekrank!!!
Da sind wir also fuenf Naechte geblieben. Zweimal mussten wir den Camping wechseln. Der erste war zwar der guenstigste den wir jemals hatten, 30 Pesos fuer alles (2.70 chf), aber der Zustand war graunenhaft. Also ab auf den naechsten, der war super, immernoch relativ guenstig, direkt am Meer, aber abgesperrt in der nacht. (Wichtig fuer unsere Bikes) Leider hat da oberhalb des Caming ein versnopter, reicher Schnoesel eine Bar gebaut. Nun quaelt er mit seiner Anlage ab jedem Donnerstag die ganze Nachbarschaft bis frueh morgens. Und ich rede wirklich von Qualen!!! Alleine die Vibration ersetzt eine Massage, dazu kommt, das der werte Herr nicht etwa einen besonders edlen Musikgeschmack haette. Nein Techno der letzten 10 Jahre steht bei Ihm ganz gross im Kurs! Somit haben wir auch da nur zwei Naechte verbracht und sind schlieslich in ein Hostal gefluechtet. Das war zwar teuer und die Muecken haben uns gefressen, dafuer konnten wir an meiner Eselin arbeiten, die wiedermal bockte…
… wie schon einigen erzaehlt, wer weis schon das man in heissen Laendern das Batteriewasser monatlich ueberpruefen soll. Auserdem hat das Steuergeraet eine falsche standgasleistung gespeichtert… naja, will euch nicht langweilen, wir habens wieder hingekriegt. Allerdings wieder mit der hilfe von SK-Motoparts.

Da kommt mir gerade noch eine lustige Geschichte in den Sinn. Naja, fuer euch vielleicht.
Haben uns doch diese super Stuehle gekauft. Leider haben diese Sitzdinger kein Stoff am A.. und Ruecken sondern ein Netz. Was ich eigentlich als Gut empfunden hab, da es in warmen Laendern sicher angenehmer ist, von wegen Schwitzen.
Nun an einem der ersten Abende in diesen Stuehlen zwickte es mich immer untenrum. Ich hab mir noch gedacht, geduscht hast du erst also liegts wohl nicht daran. Am naechsten morgen haben wir dann das Uebel endeckt. 70 Mueckenstiche alleine auf dem Allerwertesten!!! Oh ja, ich weiss ihr lacht jetzt, aber fahrt mal so Motorrad!!!

So nun zu Zipolite. Wie gesagt, absulut gemuehtlich. Ausserdem haben wir auf unserer gesammten Reise noch nie so viele Motorradreisende kennengelehrnt wie da. 13 Stueck aus aller Herrenwelt. Ein paar werden wir wohl noch einige male treffen, da wir oft die selben Plaene hatten. Im moment sind wir mit Lee, einem ca. mitte 50 Jaehrigen, leicht spirituell angehauchtem, nach dem Sinn des Lebens suchenden und Schokolade verueckten, Kanadier unterwegs. …erklaehrt alles, oder? :-)
Wie also schon gesagt haben wir uns eine herrliche Pause in diesem kleinen Dorf gegoennt. Wir haben viele nette Leute kennengelernt und eigentlich waere wirklich alles super, waere nicht in der zweit letzten Nacht eine unglaublich dreiste Geschichte passiert, die mir jetzt noch in den Knochen steckt und die ich euch jetzt gerne erzaehlen wuerde:

Wir schlafen tief und fest. Auf einmal wache ich auf, jedoch nicht richtig, eher dieser Halbschlaf in dem man sich neu einkuschelt und dann versucht weiterzuschlafen. Also wie gesagt mache ich die Augen kurz auf und in einer Millisekunde begreife ich was da vor sich geht. Neben meinem Zelteingang hockt eine Gestalt und grabscht an meinem Fussende herum. Das heisst, Zelt halb offen und ich sehe wie er mit der Hand direkt neben mir herumwuehlt. Also alles inherhalb einer Millisekunde. Ebenfalls nehme ich wahr, dass Stefan tief und fest neben mir schlaeft. Ich stosse einen grauenhaften Schrei aus. Ich glaube ich bin sogar selber noch ab diesem Schrei erschrocken. Muss sich angehoert haben wie ein Schwein das abgestochen wird. Auf jeden fall schlage ich den Schlafsack zurueck und bin mit einem Satz aus dem Zelt. Der “Einbrecher” muss wohl ab meinem Geschrei und meiner Atacke ziemlich erschrocken sein, ich meine naehmlich mich zu errinnern, dass er sich fuer einen kurzen Moment nicht mehr geruehrt hat. Allerdings zu kurz das ich ihn gekriegt haette. Bin ihm schreiend ein paar Meter nachgelaufen. Solange etwa, bis ich aus meinem Schockzustand erwacht bin. Dann hab ich realisiert ,dass ich 1. halb nackt war, 2. keine Brille aufhatte, 3. keine Schuhe, 4. ihn auf englisch verfluchte (warum auch immer) und 5. das der Verfolgte wohl einiges groesser und staerker war als ich.
Mitlerweilen hatte ich schon das halbe Hostal geweckt, und einige waren panisch aus ihren Huetten und Zelten gestuermt. Daniela, die Pachterin war gleich bei mir um mich zu beruhigen. Auch Stefan hatte es mittlerweilen aus dem Schlafsack geschaft. Er brauchte einen Moment um zu realisieren was geschehen war.
Als ich schreiend aus dem Zelt stuermte, dachte er es sei irgend ein Tier ins Zelt gekrochen. Also hat er noch mit aller Sorgfalt das Zelt wieder gut verschlossen bevor er zu mir stolperte.
Nach diesem Vorfall konnte ich erst wieder schlafen als es hell wurde. Und noch heute, eine Woche spaehter daenke ich mit schrecken zurueck an diese Nacht. Man fuehlt sich so ausgeliefert, ich kanns gar nicht beschreiben. So aehnlich muss man sich fuehlen wenn man zuhause ausgeraubt wird waerend man im Haus ist. Einfach schrecklich.
Ich troeste mich nun mit der Vermutung, das der Kerl warscheindlich genau so ein Shock hatte. Kommt wohl nicht so oft vor, dass eine Halbnackte, rothaarige, schreiend einem Dieb nachjagt!

Und die Moral der Geschicht, eine Rothaarige beklaut man nicht!

 

Liebe Guesse aus San Cristobal

no mames buey

Back in San Cristobal, nun noch die Geschichten unserer Yucatan Rundreise.

Zusammen mit Lee sind wir nach Palenque gefahren. Das jedenfalls war das Ziel fuer die erste Tagesettape. Mein Koerper jedoch hat wiedermal gestreickt. Ich weiss, ich weiss, klingt langsam nach chronisch krank.
Auf jeden Fall habe ich starke Kraempfe im Magen gekriegt und somit waren wir “gezwungen” in Aqua Azul zu uebernachten. Wobei von Schlaf nicht viel die Rede war. Leider haben ein paar jugendliche eine kleine privatparty vor unserem Zimmer veranstaltet und wie es scheint ist das Ziel einer solchen Party immer moeglichst laut zu lachen und zu reden. Ausserdem suchen sich diese Trunkenbolde nicht etwa eine abgelegene Ecke in der sie ungestoert feiern koennen. Nein, erst richtig Spass macht es doch erst, wenn man richtig nahe bei schlafenden Menschen feiert. So scheint es mir auf jeden Fall. Ach ja, natuerlich laesst mann auch die Anlage im Auto auf Hochtouren laufen und der Kofferraum dient als mobile Bar.
Irgendwann geben dann aber auch die letzten auf und mann kriegt doch noch ein paar Stunden Schlaf. Wir wiederum habens dann richtig genossen, frueh morgens unsere Motorraeder vor den Zimmern der Uebeltaetern richtig warm laufen zu lassen!

Irgendwann sind wir also dann in Palenque angekommen. Ich sitz noch halb auf dem Motorrad als ich einen hoere, “he das sind doch Schweizer”. Ich denk mir noch, ah jetzt geht das schon wieder los. Immer die selbe Geschichte. “Woher kommt ihr? Wohin geht ihr? Habt ihr die Motorraeder von der Schweiz mitgebracht?”
Diesmal jedoch laeufts ein bischen anders ab. Eine steuert auf mich zu. “ah, aus dem Aargau! Von wo?” ich “Baden, du?” sie “Wettingen”. Denk ich noch, was fuer ein Zufall. Bis sich Stefan einschaltet und Sarah auch noch dazu stoesst.
Na da haben wir aber bloede geschaut. Naja, Stefan bestimmt mehr als ich! Sarah, Uli und Stefan kennen sich schon ne Weile und per Zufall trifft man sich in Mexiko.
Das Beste war aber, haette der Deutsche die Maedels nicht auf uns aufmerksam gemacht, haetten wir uns warscheinlich nicht gesehen. Denn auch schon einen Tag vorher in Aqua Azul, sind wir aneinader vorbeigelaufen!

In der letzten Nacht in Palenque haben wir dann noch mit einer ganz speziellen Spezies bekanntschaft gemacht. Ich nenne sie jetzt mal die ” no mames buey`s ” Spezies. Eine kleine Gruppe vollgedroenter Mexikaner. Anfuehrerin die oberdoofe Besitzerin von drei weissen, klaefenden Fusshupen, die jeden Satz mit “buey” beenden musste. Was uebringens uebersetzt Rind heisst. Diese eben erwaehnte Gruppe hat uns in der letzten Nacht wieder einiges an Schlaf gekostet. Als die “no mames buey`s” truppe endlich ins Bett gegangen ist, haben die kleinen Scheisserchen angefangen um die Wette zu klaeffen. “Miss ober buey” hat es nicht fuer noetig gehalten die scheiss Viecher endlich zur Ruhe zu bringen und schoen friedlich weiter gedroent. Bis Irgendwann auch dem Platzwart der Kragen geplatzt ist und die ganze Meute zum Teufel gejagt hat. Vielen lieben Dank!
Uebrigens haette ich nach dieser Nacht das erste Mal keine Probleme gehabt einen dieser Koeter zu ueberfahren!

Nach Palenque sind wir nach Campeche, Chichen itza und schliesslich Xpu-Hà. Lee hat sich uns nicht laenger angeschlossen. Sein Bauch hat sich anders endschieden.
Wenn ihr euch fragt warum ich nichts ueber die Ruinen schreibe, sorry, aber ist irgendwie nicht so mein Ding. Zimlich eindruecklich, aber darueber zu schreiben – nee!
Xpu-Hà war der Hammer. Aber wenn ihr die Fotos gesehen habt erklaert sich das auch von selbst. Wenn man mal eine Weile da ist, hat man das Gefuehl man gehoert zu einer grossen Familie. Immer ist irgendwas los. Sarah und Uli stimmen uns da bestimmt zu, auch wenn sie nur eine Nacht bei uns im Paradies verbracht haben.

Jetzt sind wir also wieder hier in San Cristobal und bereiten uns auf den Grenzuebertritt nach Gatemala vor. Mit ein bisschen Glueck warten Lee und Baz am Lago Atitlan auf uns und wir koennen gemeinsam den Weg bis Costa Rica fahren. Also wuenscht uns Glueck!

ps. nur zur Beruhigung, hier ist es momentan auch nicht gerade warm!

Laenderdurchquerungen – mit oder ohne Kaese!

Innerhalb von 3 Wochen haben wir Guatemala, Honduras und Nicaragua durchfahren und sind nun bereits in Costa Rica. Nach diesen armen Laendern wirkt Costa Rica wie die Schweiz. Natuerlich nur des Geldes wegen. Den hier bekommt man zwar wieder praktisch alles was das Herz begehrt, allerdings auch zu horenden Preisen. Kostet doch ein Stueck Greyerzer Kaese a 250g gleich ueber sechs Franken! (Ich weiss, ich weiss, ist ja importierter Schweizer Kaese, aber auch einheimischer Reibkaese ist nicht guenstiger!!!)
Dafuer kann man sich hier wieder einiges sicherer fuehlen. In Granada, Nicaragua, haben wir zwei Naechte in einem Hotel verbracht, das von der Lage her nicht so sicher war. Sobald es dunkel wurde, blieb man besser im Hotel oder nahm ein Taxi in das 3 Strassen entfernte Zentrum. Allerdings haben wirs doch einmal versucht, und liefen im dunkeln nach Hause, war allerdings kein angenehmes Gefuehl. Einen Tag nach unserer Abreise wurde nur ein Haus weiter ein Einbrecher erschossen…
Oft hatten wir auch dises komische Gefuehl im Bauch, wenn wir uns in Staedten aufgehalten haben. Man fuehlt sich einfach als wandelnde Geldnote, speziell mit unseren Motorraedern.

Was diesen Laendern allerdings zu gute kommt, sind die Menschen. Selbst in Turistischen Gegenden sind die Leute nett und hilfsbereit. Alle Laecheln einem freundlich zu oder halten einen Schwatz mit einem. In Mexico war das nicht oft der Fall. Sobald es da turistisch wurde, waren die Menschen oft unzufrieden und zeigten das auch. Ich denke, dass wird sich wohl in Costa Rica, der Schweiz von Zentralamerika, nicht anders verhalten. Es scheint, kaum haben die Menschen ihre Grundbeduerfnisse gedeckt, fangt die Unzufriedenheit an. Wir versuchen uns daran nicht zu stoeren, das koenne wir zu Hause genug…

Hier geniessen wir und saugen die schoenen Erfahrungen auf wie ein Schwamm, der uns dann hoffentlich eine Zeit lang naehrt wenn wir wieder zurueck sind.
Wie z.B. die Besteigung des Vulkans Pacaya in Guatemala. Eine fuer mich ernuechternde Erfahrung was meine Fitness angeht, aber was solls. Wie oft hat man den schon die Moeglichkeit ausstosende Lava aus naechster naehe zu beobachen?!
Oder San Pedro de la Laguna, am Lago Atitlan. Wo wir mit einem Boot zum andern Ufer sind, die Vulkane um den See bestaunt haben und die Erfahrung gemacht, dass auch ein See ziemlich grosse Wellen fuehren kann! Ja und nicht zu vergessen die Grenzuebergaenge. Auch wenn viele Behaupten, solche Grenzen seien Anstrengend und nervenaufreibend, – ist es nicht! Gut das ist bestimmt auch Stefan zu verdanken der die meiste Arbeit hat, aber sind wir mal ehrlich: zwei Motorraeder zu bewachen und sich die Fuesse in den Bauch zu stehen bei 35 Grad ohne Schatten ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei! Ausserdem will jeder zweite was von dir, sei es Schuheputzen, Geldwechseln oder einfach so ein bisschen Geld. Und trotzdem, wenn man mit Geduld und guten Mutes an so eine Laenderueberquerung geht, sich voher noch ueber die Beste Route informiert, ist es ein interesantes Erlebnis.

So, und nun sind wir hier in Tamarindo und hoffen, dass wir die “Birmenstoerfler” (freunde von zu Hause die auch gerade hier irgendwo sind) noch treffen bevor dann meine Eltern in einer Woche kommen.

Also alles liebe aus Costa Rica und geniesst den S C H N E E !!!

Die Entscheidung

Wochenlang haben wir uns den Kopf darüber zerbrochen, wie die weitere Reise verlaufen soll. Wohin wir von Panama verschiffen war die Frage die uns bis zum Schluss quälte. Kolumbien, wie uns so viele Reisende sagten, soll es absolut wert sein. Ausserdem auch am günstigsten um zu verschiffen. Aber Kolumbien, war da nicht mal was? Ach ja, Geiselnamen der FARC. Hmm… lieber nicht. Ecuador – war unser eigentliches Verschiffungsziel. Doch über dieses Land wird im Moment nicht viel Gutes erzählt. Wie sagt man noch so schön, es gleicht einem Hexenkessel. Ich weiss, einige von euch denken jetzt bestimmt, dass wir übertreiben und wo unser Abenteuersinn geblieben ist. Kann sein, aber ganz im ernst, wir müssen niemandem etwas Beweisen. 

Nun könnten wir einfach nach Peru oder Chile verschiffen, was wir ernsthaft in Erwägung gezogen haben. Aber da haben sich plötzlich noch ganz andere Gefühle bei uns breit gemacht. Irgendwie sind 18 Monate doch eine lange Zeit. Wir sind Müde geworden. Müde zu reisen. 

Wir waren beide überrascht von diesem Gefühl, und doch wussten wir immer das es passieren kann. Wie zu Hause wird man unzufrieden mit seinem Alltag. Man verliert die Eigenschaft sich über kleine Dinge zu freuen. Und nun, da wir realisiert haben, dass das Reisefieber nachgelassen hat, fangen wir an uns zu fragen ob es sich überhaupt lohnt noch so lange weiter zu reisen. Doch was ist mit Argentinien, dem von uns gesetzten Höhepunkt dieser Reise? Von niemandem haben wir je etwas schlechtes gehört über dieses Land, im Gegenteil. Also überlegen wir, direkt dort runter dafür nur drei Monate. Nur, da macht das Wetter leider nicht mit. Und nun sollen wir es uns eifach entgehen lassen? 

Nein, wir lassen es uns nicht entgehen, die nächste Reise wird ausschliesslich dem Südamerikanischen Kontinent gewidmet. Aber jetzt geht es erstmal Richtung Heimat. Wir werden in den nächsten Wochen von Panama nach Europa verschiffen. Wohin genau wissen wir noch nicht. Auf jeden Fall werden wir dort noch zwei bis drei Monate umherziehen und schliesslich im Sommer wieder bei euch sein – zu Hause.

 

Im Moment sind wir in Canas bei Freunden aus der Schweiz. Hier bereiten wir uns auf unsere Überreise vor, verbringen gemütliche Abende und planen die letzten Tage hier. Auch die Reifen konnten wir wechseln, welche meine Eltern mühsam mit dem Flugzeug hergebracht haben. Ausserdem lassen wir die letzten Wochen nochmals an uns vorüberziehen.

z.B. die Tagen mit meinen Eltern in denen wir so viel Erlebt haben. So viele Pärke besucht, Tiere gesehen und Landschaften erkundet haben. Zwei Wochen, in denen wir, dank meinen Eltern, fast ausschliesslich in sauberen, mit Kabelfernseher und Klimaanlage ausgerüsteten Hotels geschlafen haben. 

Costa Rica im Allgemeinen gefällt uns ganz gut. Allerdings verstehen wir den Hype um dieses Land nicht ganz. Es ist im vergleich zu den letzten Ländern einiges sauberer. In den Supermärkten kriegt man fast alles und man fühlt sich relativ sicher. Aber für unseren Geschmack viel zu touristisch. Die Ticos haben ganz genau gelernt mit was man hier Geld macht und mit was nicht. Es ist bei ihnen wie bei so vielen anderen, die ein einfaches aber glückliches Leben geführt haben und dann auf das viele Geld der reichen Touristen neidisch wurden.

Die Preise sind fast wie zu Hause und wenn man nicht genau hinschaut wird man auch schon mal über den Tisch gezogen. So haben wir z.B. für einen Dessert 500 Colones mehr bezahlt als auf der Karte stand, nur weil er schön dekoriert war. Grundsätzlich sind Ticos aber ein nettes und lustiges “Völkchen” dessen Leitsatz Pura Vida ist.

Für was wir Costa Rica allerdings bewundern, ist die Tierwelt. Hier gibt es eine Artenvielfalt wie sie wahrscheinlich selten woanders zu finden ist, und das Beste daran, man sieht sie auch. Man muss nicht in den Zoo um Affen, Nasenbären oder Krokodile zu bestaunen. Sogar den vom Aussterben bedrohten Quetzal, das Nationaltier von Guatemala, konnten wir in seiner vollen Pracht bewundern. Einmal habe ich sogar im letzten Moment Stefan daran gehindert auf eine giftige Schlange zu treten. Das sie giftig war wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, das hat uns dann ein Arbeiter, den wir um Rat gefragt haben, gesagt. Der meinte, falls sie einen von uns erwischt hätte, wären wir wahrscheinlich nicht rechtzeitig an ein Gegengift gekommen. So viel übrigens zum Abenteuersinn!!!

 

So, nun senden wir euch Grüsse und Wärme und hoffen ihr freut euch über unsere Entscheidung.